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Hotelspecials

Gesundheitsurlaub

Hinweise zu Wellnessreisen, Kuren und Medical Wellness


Sämtliche Reiseangebote die rund um das Themenspektrum Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden kreisen, erleben seit mehr als zehn Jahren einen regelrechten Wachstumsschub. Deshalb hat die Reiselinks-Redaktion sich entschlossen, die erfolgreiche Nische "Gesundheitstourismus" einmal genauer zu betrachten. Zum einen, weil in den entwickelten Industrienationen das Gesundheitsbewusstsein und die Eigenverantwortung bei der Gesunderhaltung beständig ansteigt. Zum anderen, um Reiseangebote und Begrifflichkeiten im Bereich Gesundheitsurlaub für unsere Leser näher zu erläutern.

Sobald man sich genauer mit dem Thema Gesundheitstourismus beschäftigt, gelangt man recht schnell zu der nicht sonderlich hilfreichen Erkenntnis, dass eben nur ein sehr schmaler Grat zwischen Gesundheitsurlaub, Wellness-Woche, Kur-Aufenthalt oder einem Medical Wellness-Programm liegt. Schließlich tummeln sich im modernen Gesundheitsmarkt nicht nur Ärzte, Krankenkassen und Kur-Einrichtungen, sondern auch trendige Spezialreiseveranstalter, Gesundheits-, Spa- und Wellnesshotels sowie Health- und Beautyfarmen. Eine erste Orientierung bekommt man z.B. bei TUI mit dem Programm TUI Wellnessurlaub. Weiter hinzu kommen noch Sportartikelhersteller, Lebensberater, Heilpraktiker, Produzenten von Körperpflegemitteln und Vitaminpräparaten, die ebenfalls mit großem Aufwand und reichlich Schlagwortpotential auf die steigende Nachfrage im Gesundheits- und Wellnessbereich reagieren. Unter dem Titel Kur- und Gesundheitsurlaub finden Sie zudem eines der umfangreichsten Angebote in Deutschland mit den Schwerpunkten Fastenreisen, Schrothkuren und Mayrkuren.

Wer also nicht genau weiß, für welche Art des Gesundheitsurlaubs er sich entscheiden soll, findet die Erleuchtung selten in Reisekatalogen bzw. bei den Veranstaltern für Gesundheitsreisen. In Sachen Gesundheitsurlaub muss man eher Trendforscher, Reiseexperten und Werbetexter befragen, um ein klares und detailliertes Bild des Gesundheitsreisemarktes nachzeichnen zu können. Ein tolles Portal ist auch Gesundheitsreise.de, wo Sie nach der gewünschten Region, nach der Indikation (also nach Ihrem Gebrechen) oder nach Reisemotiven die passende Reise finden. Ein weiterer Anbieter ist dieser hier: Medicus Reisen vermittelt hoch qualifizierte Spezialisten mit langjähriger Erfahrung in deren medizinischen Fachgebieten. Der Reisende profitiert von Technologie und Qualität auf westeuropäischem Niveau und Standard zu deutlich günstigeren Preisen.

Wellness-Pool

Früher, d.h. bis in die Mitte der 1990er-Jahre, wurde in keinem Land der Welt so viel gekurt wie in Deutschland. Gesundheitsurlaub war mit einer Kur gleichzusetzen, die dem deutschen Urlauber ärztlich verordnet und von der Krankenkasse (mit)finanziert wurde. Erst durch Seehofers Gesundheitsreform in den 90er Jahren wurde die staatlich garantierte Auslastung der Kurorte und Kureinrichtungen beschnitten und das staatlich verordnete Kurwesen musste umdenken und sich fortan dem freien Wettbewerb am Reisemarkt stellen. Viele der traditionsreichen Kurorte und Heilbäder versuchten deshalb die negativen Folgen der Gesundheitsreform durch Privaturlauber bzw. Selbstzahler zu kompensieren. Der dafür notwendige Image-Wandel musste durch entsprechende Werbemaßnahmen untermauert und zugleich die angestaubte Kur- und Badetradition mit neuen Trends aufgehübscht werden.
Was lag also näher, als dem aus den USA stammenden Wellness- und Fitnesstrend eine Chance zu geben. Immerhin konnte auf diese Weise ein jüngeres Publikum angesprochen und aus eher anspruchslosen Patienten, zahlende Urlaubsgäste gemacht werden. Dementsprechend propagierten viele der traditionellen Kurorte und Kurbäder daraufhin Vitalreisen, Aktivwochen, Fitness- und Gesundheitsurlaub oder eben Wellnessferien, um die konservativen Kurkonzepte abzuschütteln und die Assoziationen von Krankheit und Reha-Maßnahmen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Denn der Wellness-Urlauber möchte ein Gefühl von Lebensfreude vermittelt bekommen, in einem ansprechenden Ambiente. Ein Selbstzahler erwartet mehr Leistung als früher der fremdfinanzierte Kurgast und deshalb gibt er sich auch nicht mit spartanischen Zimmern, Wassertreten, Wechselbädern, kalten Güssen und Kantinenessen zufrieden. Wellness-Urlauber wollen eben keinen "Krankenhausurlaub" machen um "wieder auf die Beine zu kommen". Und deshalb sind Begrifflichkeiten wie "Kur" und "Gesundheitsurlaub" ebenso hinderlich, denn dafür ist der Bedeutungshorizont bereits festgelegt und ihr Glamour-Faktor tendiert gegen Null. Es gilt, althergebrachte Kurelemente wie Anwendungen, Massagen und Bäder attraktiv zu verpacken, moderne Spa-Konzepte umzusetzen und neue Wohlfühl-Angebote zu finden bzw. zu erfinden, ohne die Erinnerung an das überholte und unpopuläre Kur-Konzept heraufzubeschwören.
Gerade so, wie es die Wellnessindustrie seit Jahren vormacht. Mit großen Wellness-Trends wie Thalasso-Therapie, Ayurveda-Behandlungen, Yoga oder Anti-Aging einerseits und unbekannteren Wellnessformen wie Abhyanga, Karna Purana, Gua-Sha-Fa oder Lomi Lomi Nui andererseits. Denn eine Wellnessreise lebt von der Vermarktung körperlicher und spiritueller Erlebnisse und Erfahrungen, für eine Klientel, die hauptsächlich an der Steigerung des ganzheitlichen Wohlbefindens interessiert ist. Hauptaspekte eines Wellnessurlaubs sind deshalb vor allem Entspannung, Stressabbau, Ernährungsberatung, Schönheitsbehandlungen, Kommunikationsangebote und Fitness. Die Zielgruppenabgrenzung fällt jedoch schwer, da es den typischen Wellnessurlauber eigentlich nicht gibt. Zahlreiche Berufstätige brauchen eine Auszeit zur Entspannung, Ernährungsumstellung und zum Stressabbau. Rentner und Senioren hingegen, nutzen Wellnessreisen bzw. Wellnessangebote die eher einer klassischen Gesundheitsbehandlung entsprechen. Die sogenannten Best Ager haben das Bestreben länger jung zu bleiben und sie nutzen Gesundheitsurlaube bzw. Aktiv-Wellness mit präventivem und teilweise rehabilitativem Charakter. Sie möchten aktiv etwas für ihre Gesundheit tun und nehmen auch Anstrengungen zur Verbesserung und Erhaltung ihres Gesundheitszustandes in Kauf. Präventionsreisen werden dabei von der Krankenkasse bezuschusst und sind für Menschen, die aktiv ihre Gesundheit fördern möchten.
 

Das alles klingt nach Zielgruppenkonflikt. Die mögliche Unvereinbarkeit von Zielgruppen wird aber vom Wellnessbegriff wunderbar abgefangen, da schon der Begründer der Wellnessbewegung, der amerikanische Sozialmediziner Halbert Dunn, in den 1950er-Jahren, den Begriff Wellness aus den Worten "Well-being" und "Fitness" zusammensetzte. Er wollte seine "Wellness-Jünger" auf genussvolle Weise an einen gesunden Lebensstil heranführen, mit durchaus unterschiedlichen Teilzielen und entsprechend unterschiedlichen Maßnahmen zur Zielerreichung. Und deshalb gilt "Wellness" nach wie vor als Glücksgriff für alle gebeutelten deutschen Kurbäder, die nach der Gesundheitsreform nach Neuorientirung suchten. Das Praktische am Wellness-Begriff ist nämlich, dass er nicht rechtlich geschützt ist. Man kann also sämtliche Angebote für Gesundheitsurlaub bzw. gesundheitsorientierte Urlaubsformen unter dem Begriff zusammenfassen. Darüber hinaus sind natürlich auch sämtliche Massagen, Anwendungen und Aktivitäten die Körper, Geist und Seele positiv erfüllen, in irgendeiner Form als Beschäftigungs- und Entspannungsarten vom Wellnessbegriff abgedeckt. Wenn man jetzt noch bedenkt, daß die meisten Wellness-Spielarten unabhängig von Wetter und Urlaubssaison sind und spirituelle Motive des Lebens (Sinnsuche) in den letzten Jahren auch verstärkt unter dem Wellness-Label geführt werden, kann man die Wellness-Euphorie unter den Fremdenverkehrseinrichtungen, Hotels, Schwimmbädern und Kureinrichtungen durchaus verstehen. Ein besonderer Tipp ist die Webseite KurMühle, wenn Ihnen ärztliche begleitete Reisen und Präventionsreisen wichtig sind.

Gesundheitsurlaub

Einzig und allein die begriffliche Unschärfe und der inflationäre Gebrauch der Wortes Wellness treibt Sorgenfalten auf die Stirn von Kurmanagern und Kurärzten. Während das neue Wellness-Vokabular nicht vor Wellness-Mineralwasser, Wellness-Socken, oder Wellness-Müsli zurückschreckt, müssen traditionelle Kureinrichtungen auch auf ein positives Image und ihre medizinischen Kernkompetenzen bedacht sein. Ob Tagungshotel in Osterholz-Scharmbeck, Schwimmbad in Fallingbostel, Familienhotel im Kleinwalsertal, Kreuzfahrtschiff in der Karibik oder orientalisches Hamam im deutschen Mittelgebirge - ohne Qigong oder Tai Chi mit einem chinesischen Meister, Lebensberatern oder immer größeren Sauna- und Poollandschaften lockt heutzutage kein Hotelier oder Touristikkonzern mehr den Feriengast hinter dem heimischen Ofen hervor. Die Gesundheitsurlauber sind in den letzten Jahren immer anspruchsvoller, aber auch kritischer geworden. Nach der anfänglichen Goldgräberstimmung müssen die gesundheitsorientierten Urlaubsangebote professionalisiert werden und für die deutschen Heilbäder und Kurorte bedeutet dies vor allem, eine zweigleisige Strategie zu verfolgen: Während die teilweise veralteten Kureinrichtungen weiterhin mit modernen Spa- und Wellness-Konzepten aufgepeppt werden, muß in einem zweiten Schritt herausgearbeitet werden, was wirklich wichtig ist. Nämlich, Angebote für einen medizinisch fundierten Gesundheitsurlaub, der nachweislich dem körperlichen Wohlbefinden dient und der als Maßnahme zur Gesundheitsvorsorge auch anerkannt ist.
Und damit die althergebrachten Assoziationen von Kur, Krankheit, Gebrechlichkeit und Reha erst gar nicht wieder hochkommen, heißt das Zauberwort für solche Urlaubsangebote neuerdings "Medical Wellness". Für die Gesundheitsurlauber klingt Medical Wellness zweifellos nach etwas mehr Glaubwürdigkeit, nach Schulmedizin und tieferer Bedeutung und damit letztlich auch etwas mehr nach medizinischer Präventionsmaßnahme und Krankenkassenzuschuss.
Folglich setzt die Abgrenzung zwischen Medical Wellness und Wellness am richtigen Punkt an, solange die strikte Trennung zwischen harmlosem Wellness-Brimborium und wissenschaftlich abgesicherter Kurmedizin auch gelingt bzw. dem Urlauber und Patienten sinnvoll vermittelt werden kann. Dementsprechend müssen Medical Wellness-Gesundheitsangebote weit mehr zu bieten haben, als nach Feng-Shui-Prinzipien angelegte Sauna- und Poollandschaften. Bei Medical Wellness sollte es um Therapieangebote und medizinische Dienstleistungen für erkrankte Menschen gehen, die auf medizinischer Diagnostik beruhen und die darüber hinaus von einem Arzt begleitet werden. So dass der Feriengast mit einem solchen Gesundheitsurlaub eine gewisse Eigenverantwortung für sein körperliches Wohlbefinden übernimmt. Weg vom passiven Genießertum mit Verwöhnangeboten und Seelenmassage, hin zum gesundheitsbewussten Urlauber, der mit Medical Wellness gewissen Befindlichkeitsstörungen und körperlichen Einschränkungen entgegentreten will. Und wenn die medizinischen Maßnahmen dann noch präventiven Charakter haben, dann werden sogar bestimmte Kosten auch heute noch von den Krankenkassen übernommen. Verständlicherweise aber nur, wenn auch die medizinische Beratung und Betreuung nicht zu kurz kommt bzw. Kurse und Anwendungen von ausgebildeten Fachkräften wie Trainern oder Physiotherapeuten durchgeführt werden. Der gründliche individuelle Gesundheitscheck gehört demnach mit Sicherheit zu einem seriösen Medical-Wellness-Urlaub dazu.
Welche Mindestvoraussetzungen von einem Kur- bzw. Wellness-Hotel erfüllt sein sollten, welches in einschlägigen Reisekatalogen mit dem "Medical Wellness"-Zusatz wirbt, hat beispielsweise der Deutsche Wellness Verband festgelegt, gleichwohl bleibt die Sache heikel. Denn auch der Begriff des "Medical Wellness" ist nicht geschützt und deutet bestenfalls darauf hin, daß man sich von reinen Wohlfühlangeboten abgrenzen will und ein medizinischer Hintergrund besteht. Deshalb sollte man sich auch immer vor der Buchung eines Gesundheitsurlaubs mit Medical Wellness-Paket, mit seiner Krankenkasse absprechen, sofern man mit einem Zuschuss oder einer Kostenrückerstattung rechnet.
Wer dagegen einen klassischen Wellnessurlaub bucht, der braucht sich mit den ganzen Begrifflichkeiten, dem schillernden Bedeutungsspektrum und den Abgrenzungsschwierigkeiten weit weniger herumschlagen, denn er kann sich ganz einfach verwöhnen und die Seele baumeln lassen. Sei es mit Thalassopackungen, Lichttherapie, Zen-Meditation, orientalischen Dampfbädern, Stempelmassagen mit Traubenkernöl oder Heubädern: Hauptsache unter dem Strich stellt sich ein wie auch immer geartetes subjektives Wohlbefinden ein.

Wer sich für Wellness in Deutschland interessiert dem empfehlen wir die Webseite Kuren und Wellness.tv.